Es ist Weihnachtszeit und ich bin auf der Suche nach einem Geschenk für den Adventskalender meiner Freundin.
„Praktisch“ und „niedlich“ sind nur zwei Schlagwörter auf der Liste, die im Armaturenbrett liegt und die an der ein oder anderen roten Ampel um eine Idee erweitert wird.
Praktisch, niedlich, Weihnachten... Was liegt da näher, als einem Kuscheltier den Kopf runterzureißen und einen 4GB-USB-Stick reinzukleben?! - Genau, nichts.
Zu niedlich, zu teuer, zu hässlich zu kitschig... Sachen selbst basteln bedeutet auch: Zeit investieren. Nicht immer suchst du das Bauteil, oft findet es dich. Und nach ca. 2 Stunden war es da: ca. 6 Euro beim Müller, „Eddie“ stand auf dem Etikett:
Zart besaitete Mitmenschen mögen mir vergeben. Ich zerstöre hier nicht, ich verbessere. Schonmal mit 4 GB gekuschelt? Ans Werk!
Naht suchen und vorsichtig(!) auftrennen. Vorsichtig bedeutet: Mit Schere, Seitenschneider, etc. eher langsam und überlegt arbeiten. Einmal daneben geschnitten, hat man viel mehr Arbeit, das Loch zu flicken. Mehr Mühe ins Auftrennen investieren lohnt sich! Vielleicht auch schon im Laden schauen, wo sich Nähte zum Auftrennen befinden und dann lieber „Prinzessin Lillifee“ kaufen, anstatt „Schaun das Schaf“...
Nervige Kuscheltier-Reste entfernen: Fäden brauchen wir nicht mehr und der Haken zum Befestigen am Rucksack... Naja, aus dem Alter sind wir dann doch raus und wenn sich der Bauchteil vom Kopf löst, liegt der Stick mitsamt den wichtigen Daten in der Gosse.
Eddies Upgrade: Schlank, schwarz, vermutlich aus China. Leider ist das Gehäuse einen guten Zentimeter zu lang, den wir aber getrost absägen können.
Aus Eddies Unterkörper muss nun ein wenig Füllmaterial raus, damit das Gehäuse reinpasst. Beim Kopf das gleiche Spiel, da muss nämlich die Schutzkappe rein. Ich steh auf den Zweikomponentenkleber von UHU. Gibt‘s an jeder Ecke zu kaufen und in verschiedenen Aushärtezeiten (abhängig davon, welche Festigkeit man am Ende haben will, aber Eddie stellt da keine Ansprüche).
Beim Einkleben ist darauf zu achten, dass die Teile nicht zu weit herausschauen, das schaut am Schluss nur doof aus, und zwar sowohl im PC als auch mit aufgesetztem Kopf. Am besten probiert man vorher aus, wie weit der Stick drinsitzen muss. Gute Fixierung ist beim Kleben auch wichtig, notfalls hält man die Teile von Hand die 5 Minuten, bis der Kleber abbindet. Obacht: Kleber im Fell ist böses Foul!
Platine einsetzen, ggf. ein bisschen einkleben, fertig ist die Speicherratte! Und mein erstes USB-Schaf hat Gesellschaft und ich ein Geschenk.